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Terézia Mora

im Gespräch mit Denis Scheck

Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Sie ist eine der feinsten, originellsten und furchtlosesten Stimmen der deutschen Literatur. Für ihren Roman „Das Ungeheuer“ erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Ihr literarisches Debüt, der Erzählungsband „Seltsame Materie“, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2018 der Georg-Büchner-Preis zugesprochen. Terézia Mora zählt außerdem zu den renommiertesten Übersetzer*innen aus dem Ungarischen.

In ihrer Dankesrede zum Georg-Büchner-Preis schreibt sie: „Es fing so an, dass wir nicht sein sollten, wer wir waren, und nicht sagten, was wir dachten. Respektive: Es war vollkommen egal, wer wir waren und was wir dachten. Wir waren Untertanen, die gefälligst ihre Natur im Zaum zu halten und zu schlucken hatten, was man ihnen vorsetzte, und man ging nicht davon aus, dass wir unser Gehirn ebenso benutzen konnten wie die, die Macht besaßen.“

Ihr neuer, gefeierter Roman „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023. Terézia Mora auf der Höhe ihrer Zeit, auf der Höhe ihrer Kunst: Muna liebt Magnus. Ob und wen Magnus liebt, ist schwer zu sagen. Erste Risse. Kälte, Unberechenbarkeit, Gewalt nehmen zu. Was geschieht mit dem Leben, das man in Abhängigkeit von einem anderen führt? Eine erschütternde, notwendige Geschichte, die aufregt, die umtreibt. Mit einem ungeheuren Sog, von dem man nicht mehr loskommt.

„Sich ohne Not einzuschränken“, heißt es weiter in ihrer Dankesrede, „wäre sinnlos und somit lächerlich. Dass ich schreiben darf, dass die Umstände so sind und dass ich es tatsächlich tue (siehe auch: mache), bedeutet nichts weniger, als dass ich sein kann, die ich bin, und das ist ein Punkt, von dem aus es Nonsens wäre, sich selbst und dem Text gegenüber nicht so aufrichtig zu sein wie nur möglich.“ Nun kommt Terézia Mora zu den Ruhrfestspielen und ist zu Gast bei dem Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck.

Foto: Antje Berghäuser

Dauer: 1 Std. 30 Min.
keine Pause

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