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König Lear

von William Shakespeare

Neuübersetzung von Miru Miroslava Svolikova
Regie: Jan Bosse
Thalia Theater

Jetzt ist es aber wirklich genug mit der Herrschaft des alten weißen Mannes! Lasst endlich die Jungen ran, am besten junge Frauen! – So denkt hier der König selbst. Nun gilt es, den Nachlass zu ordnen, die gerechte Verteilung unter den drei Töchtern zu klären und sich mit Würde aus der Politik zurückzuziehen. Doch ganz so leicht ist es mit dem Loslassen von Macht leider nicht. Als die schmeichelnde Liebesbekundung der jüngsten und geliebtesten Tochter nicht wie gewünscht geliefert wird, enterbt er sie kurzerhand. Überhaupt überkommt es Lear angesichts seiner schwindenden Autorität, noch mal alles um sich herum anzuzünden und in Schutt und Asche zu legen, auf offensichtliche Heuchler zu setzen, bis ihm nichts mehr bleibt. Altersstarrsinn? Panik? Größenwahn? Beginnende Demenz? Das hilflose Klammern am geliebten Herrschertum? Anscheinend eine Schwäche, die nicht nur ihn betrifft; denn auch Graf Gloucester, einst sein Vertrauter, setzt auf das falsche Kind und schafft es nicht, würdevoll aus dem Spiel der Macht auszusteigen.

Warum ist es so schwer, loszulassen? Wer trägt die Verantwortung für das Erbe? Und welche Bedingungen darf man an die Nachfolgenden stellen? „Du hättest nicht alt sein sollen, bis du weise gewesen bist!“, resümiert der Narr, Lears letzter Begleiter in der stürmischen Heide.

Der Regisseur Jan Bosse ist kein Unbekannter bei den Ruhrfestspielen. Zuletzt waren seine Inszenierungen von Christian Krachts „Eurotrash“ mit Angela Winkler und Joachim Meyerhoff und „Don Quijote“ mit Wolfram Koch und Ulrich Matthes als Gastspiele zu sehen. Zudem ist Jan Bosse ein erfahrener Shakespeare-Regisseur. Mit „Hamlet“ und „Viel Lärm um nichts“ wurde er zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Am Thalia Theater inszenierte er „Was ihr wollt“, am Burgtheater „Othello“, in Frankfurt „Richard III“ und in Köln „Falstaff“. Jetzt kommt er mit „König Lear“ – mit Wolfram Koch in der Titelrolle und einem erstklassigen, spielfreudigen Schauspieler*innen-Ensemble.

„Vor allem ist dieser ‚König Lear‘ ein prächtiges Schauspieler:innentheater. Wolfram Koch in der Titelrolle ist ein Ereignis, als Staatsmann, Kotzbrocken, Jammerlappen, Wahnsinniger. Die Szenen mit ihm und dem Narren (fantastisch: Christiane von Poelnitz) sind herausragend.“
Hamburger Morgenpost

König Lear

Audio-Einführung „König Lear“ von Chefdramaturg Jan Hein

Mit: Wolfram Koch, Christiane von Poelnitz, Falk Rockstroh, Tilo Werner, Anna Blomeier, Marina Galic/Toini Ruhnke, Pauline Rénevier, Johannes Hegemann
Livemusik: Jonas Landerschier, Leo Schmidthals, Tilo Werner
Regie: Jan Bosse
Bühne: Stéphane Laimé
Kostüm: Kathrin Plath
Dramaturgie: Christina Bellingen
Musik: Jonas Landerschier

Altersangabe: 14+
Sprachhinweis: in deutscher Sprache

Foto: Armin Smailovic

Dauer: 2 Std. 30 Min.
keine Pause

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