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Katharina Thalbach

liest „Gilgi – eine von uns“ von Irmgard Keun

Berliner Ensemble

„Hier ist ein Talent“, schrieb Kurt Tucholsky 1932 enthusiastisch über die in Berlin geborene Autorin Irmgard Keun. Nicht nur ihr Humor vermochte das Publikum zu begeistern, sondern auch ihre außerordentliche Fähigkeit, Leben in Literatur zu übersetzen. Katharina Thalbach, die unverwechselbare Größe auf deutschen Bühnen und Bildschirmen, bringt Irmgard Keuns ersten Roman „Gilgi – eine von uns“, der sie 1931 über Nacht berühmt machte, auf die Bühne.

Es ist ein ganz eigener und neuer Ton, den Keun in diesem Roman entwickelt, sie mischt Schlager und Schreibmaschine, innere Monologe, zarte Lyrismen und genau gehörte Umgangssprache, Film, Werbeplakate und Revuenummern. Mit „Gilgi – eine von uns“ schuf Keun satirisch und gesellschaftskritisch eine dieser modernen und selbstbewussten Frauen, wegen derer ihre Bücher – so auch „Das kunstseidene Mädchen“ – 1933 von den Nazis als „Asphaltliteratur“ verboten wurden: Die Geschichte einer jungen Frau in der Weimarer Republik, die zwischen Bevormundung, ökonomischen und emotionalen Abhängigkeiten ihren ganz eigenen Weg in die Selbständigkeit findet. Selbstbewusst, schlagfertig, mit Realitätssinn, mit dem Anspruch auf ein glückliches Leben.

Und die Grande Dame Katharina Thalbach? Man sieht sie in „Gilgi – eine von uns“ förmlich schon vor sich. Ihr Repertoire reicht von der Mutter Courage über den Hauptmann von Köpenick bis hin zu Hercule Poirot. Als Meisterschülerin von Helene Weigel verbindet sie eine lange Geschichte mit dem Berliner Ensemble. Oliver Reese hat die ganz besondere Lesung szenisch, Jörg Gollasch musikalisch eingerichtet.

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Fotos: Moritz Haase
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| Foto: Moritz Haase
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Mit: Katharina Thalbach
Textfassung: Sibylle Baschung
Szenische Einrichtung: Oliver Reese
Ausstattung: Janina Kuhlmann
Musik: Jörg Gollasch
Licht: Steffen Heinke

Dauer: 1 Std. 30 Min.
keine Pause

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