Devid Striesow
liest „Bahnwärter Thiel“ von Gerhart Hauptmann
Gerhart Hauptmanns „novellistische Studie“, erschienen 1888, ist eines der bedeutendsten Werke des deutschsprachigen Naturalismus. Mit außergewöhnlicher sprachlicher Intensität und Wucht schildert Hauptmann den psychopathologischen Fall Thiels und arbeitet an seinem Beispiel die Hilflosigkeit gegenüber der sozialen Ständegesellschaft und die Bedrohung durch die Industrialisierung heraus: Seine erste Frau Minna stirbt im Wochenbett. Als der fromme und gewissenhafte Bahnwärter Thiel zum zweiten Mal heiratet, ahnt er nicht, welche Zukunft ihn an der Seite seiner neuen Frau Lene erwartet. Herrisch unterdrückt sie ihren Gatten und misshandelt den kleinen Tobias, Thiels Sohn aus erster Ehe. Doch wie viel kann ein Mensch erdulden? Welcher Schritt ist es, der zu weit führt? Ein zunehmend verstörter Mensch wird gewalttätig. Wie wird ein Mensch zum Mörder? In Hauptmanns Studie klingt immer wieder ältere Literatur an, auch Georg Büchners Dramenfragment „Woyzeck“. Es liest der vielfach ausgezeichnete Devid Striesow, bekannt aus Theater, Film und Fernsehen
Foto: Edith Held
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