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Georg Stefan Troller 02 @norbert Schmidt Georg Stefan Troller 02 @norbert Schmidt
Georg Stefan Troller 02 @norbert Schmidt

Georg Stefan Troller

im Gespräch mit Denis Scheck

Er ist ein Jahrhundertmensch, Georg Stefan Troller, geboren am 10. Dezember 1921 in Wien als Sohn eines jüdischen Pelzhändlers. Ein Weltbürger, Menschenforscher. Der Anschluss Österreichs an das „Dritte Reich“ zwang den Siebzehnjährigen zur Emigration, er erlebte auf seiner Flucht vor den Nazis das vom Krieg gezeichnete Paris und erreichte schließlich die USA. Nach Europa zurück, auch nach Deutschland, kam er zuerst als amerikanischer Soldat und Gefangenenvernehmer, später folgten Studien der Literatur- und Theaterwissenschaft in Kalifornien, New York und Paris.

Seit 1949 lebt und arbeitet er als Rundfunkkorrespondent, Fernsehjournalist und Schriftsteller in Paris. Sein bevorzugtes Sujet ist die große Stadt an der Seine, in seiner berühmten Fernsehreihe „Pariser Journal“ brachte er sie dem deutschen Publikum auf einzigartige Weise näher: mit Porträts seiner Dichter, Arbeiter, Schriftsteller, Filmstars, Marktfrauen und Intellektuellen. Mit seiner radikal subjektiven Art des Fragens und Betrachtens revolutionierte er das deutsche Fernsehen. In der legendären Porträtserie „Personenbeschreibungen“ brachte er sie zur Kunstform. Seine Arbeit als Dokumentarfilmer führte ihn in die ganze Welt. Ob Muhammad Ali, den „Playboy“-Chef Hugh Hefner, Peter Handke, Charles Bukowski, Russ Meyer, Leonard Cohen, Liv Ullmann, Thomas Brasch, Romy Schneider oder Alain Delon. Die Liste der von ihm Porträtierten ist unvorstellbar lang. Der 97-Jährige ist Zeitzeuge vieler Umbrüche des 20. Jahrhunderts. Nun kommt er zu den Ruhrfestspielen und ist zu Gast bei dem Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck.

Denis Scheck Foto Günter Schwiering
Foto: Günter Schwiering