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Søren Aagaard

Kunstausstellung der Ruhrfestspiele in der Kunsthalle Recklinghausen

Ausstellungsleitung: Nico Anklam, Kerstin Weber

Der dänische Künstler Søren Aagaard (*1980) befragt das performative Potenzial von Essen und Kunst in den verschiedensten Zusammenhängen. Wer kocht was für wen? Was wird für wen gekocht? Und in der Tat stellt sich bei genauerer Betrachtung schnell heraus: Essen ist ein durchweg brisantes Thema. Aagaard verhandelt mit klugem Witz und umfänglicher Recherche, was die Vielschichtigkeit einer Ausstellung sein kann, die die Küche als Zentrum des Häuslichen in einen performativ-skulpturalen Schauplatz verwandelt. Oder anders gesagt: Wer hätte gedacht, dass Kochen und Kunst so viel gemeinsam haben!

Im Alltäglichen zumeist auf den Bereich der Funktionalität beschränkt, erfahren Orte der Essensproduktion und Essensdarbietung in den Werken Aagaards eine Durchleuchtung als soziale und ästhetisierte Räume. Kulturelle Identität und Aneignung, soziale Gefüge und Gefälle, die Vertriebswege der Zutaten und die Werkzeuge der Verarbeitung, Arbeiter*innen in Küchen und Gastronomie auf der ganzen Welt, sie alle haben überraschend viele Parallelen mit dem Kulturbetrieb.

Nach zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, unter anderem im Museum für zeitgenössische Kunst in Roskilde und der Performa Biennale in New York zeigt die Kunsthalle Recklinghausen im Rahmen der Ruhrfestspiele die erste museale Einzelausstellung von Søren Aagaard in Deutschland. Die Küche, sonst in den Hintergrund der Häuslichkeit oder Industrie gedrängt, rückt in diesem Sommer als Ort skulpturaler Praxis in den Mittelpunkt der Kunsthalle und von dort auch in den Stadtraum hinaus. Søren Aagaards Praxis lädt dabei auch das Publikum ein, seine Beziehung zu kulinarischen Räumen neu zu setzen und in einem partizipativen Rahmenprogramm kulturelle Rituale von Essen und Kunst neu zu denken. In einem Berliner Freibad schuf Aagaard 2017 ein ganzes Repertoire an Pommes frites Saucen samt Ausstellung und in Amsterdam bot er für die Besucher*innen ein Rezept aus dem Kochbuch der Futuristen aus dem frühen 20. Jahrhundert an – um nur einige Beispiele zu nennen. Wir können also gespannt sein, was Aagaard dem Publikum der Ruhrfestspiele auftischen wird.

Die Ausstellung wird von einem Performance-Programm begleitet. Weitere Informationen unter kunsthalle-recklinghausen.de

Søren Aagaard

Audio-Einführung „Søren Aagaard“ von Nico Anklam (Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen und Leiter der Kunsthalle Recklinghausen)

Vernissage: 4. Mai, 16:00 Uhr Finissage-Wochenende: 3. und 4. August
Öffnungszeiten: Di. bis So. und an Feiertagen 11:00 bis 18:00 Uhr
Ort: Kunsthalle Recklinghausen, Große-Perdekamp-Str. 25-27, 45657 Recklinghausen
Öffentliche Führungen: jeden Sonntag um 12:00 Uhr

Eine Eintrittskarte zu Vorstellungen der Ruhrfestspiele am selben Tag berechtigt zum kostenlosen Besuch der Ausstellung. Karten für die Ausstellung können ausschließlich in der Kunsthalle erworben werden.

Foto: Magnus Kaslov
Title: EDULIS
Site specific performance and installation.
SMK - National Gallery of Denmark 2017

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