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Der Wij

von Bohdan Pankrukhin & Kirill Serebrennikov

übersetzt von Kyra Heye
inspiriert von einer Erzählung von Nikolai Gogol
Regie: Kirill Serebrennikov

Thalia Theater Hamburg

In einer Zeit, in der in Europa ein Krieg Tod und Vernichtung bringt und unsere Werte gefährdet, verbinden sich in dieser außergewöhnlichen Produktion auf der Bühne Künstler*innen im Geiste der Freiheit. Der russische Regisseur Kirill Serebrennikov, einer der bedeutendsten Theater-, Opern- und Filmemacher Europas, der schon lange vor dem Krieg eine der prominentesten Figuren des kulturellen Widerstands gegen den Kreml war und nach einem politischmotivierten Gerichtsurteil in Moskau zu jahrelangem Hausarrest verurteilt wurde, lebt seit über einem Jahr im Deutschen Exil. Serebrennikov will im Geiste der Kunst das realisieren, was in der Wirklichkeit derzeit schier unmöglich ist: internationale Partnerschaft zwischen Künstler*innen, die, egal welcher Herkunft, der Glaube an die gleichen Werte verbindet. Und das mit einem Stoff des 1809 in der Ukraine geborenen Autors Nikolai Gogol.

Gogol hat 1835 eine ukrainische Volkssage aufgeschrieben: „Der Wij“, ein Klassiker der russischen Phantastik, der Gegenstand erfolgreicher Fantasy- und Horrorfilme wurde. Die Vernunft muss gegen die dunklen und destruktiven Kräfte des Wij kämpfen, einem Dämon aus der Unterwelt, dessen Augen zumeist von großen Lidern bedeckt sind, und gerät in Geiselhaft. Sein Blick tötet. Er ist der absolute Schrecken. Kirill Serebrennikov bearbeitet den Stoff unter dem Eindruck gegenwärtiger Verhältnisse radikal zeitgenössisch und liest ihn als Erzählung über den Krieg. Er schreibt in den Stoff Gegenwelten der europäischen Kunst und Poesie ein, die an die Kraft des Humanen glauben anstatt an die Macht der Destruktion.
Der Abend öffnet die Augen für die ungeheuerliche Entmenschlichung im Krieg. Er konfrontiert mit den Schrecken des Krieges: realistisch, kaum erträglich in seiner Drastik, beängstigend, roh. Mit herkömmlichen Kategorien des Theaters ist er nicht zu beschreiben, er entzieht sich ihnen bewusst. „Der Wij“ setzt ein Zeichen, ein politisches Signal: ein russischer Regisseur, ein ukrainischer Autor mit einem internationalen Ensemble aus russischen, ukrainischen und deutschen Schauspieler*innen.

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Fotos: Fabian Hammerl

Audio-Einführung zu "Der Wij"

von Chefdramaturg Jan Hein

„Mit weit geöffneten Augen“ von Kirill Serebrennikov >>> Hier geht es zum Text auf der Seite des Thalia Theater.

Mit: Filipp Avdeev, Bernd Grawert, Johannes Hegemann, Pascal Houdus, Viktoria Miroshnichenko, Falk Rockstroh, Rosa Thormeyer, Oleksandr Yatsenko
Regie, Bühne, Kostüme: Kirill Serebrennikov
Mitarbeit Bühne: Elena Bulochnikova
Kostüme: Shalva Nikvashvili
Musik: Daniel Freitag
Choreografie: Ivan Estegneev, Evgeny Kulagin
Licht: Sergej Kuchar
Künstlerische Mitarbeit: Anna Shalashova
Dramaturgie: Matthias Günther
Übersetzerin: Kyra Heye

Altersangabe: 16+

Sprachhinweis: eine internationale Produktion in vielen Sprachen ohne Übertitel

Hinweis: Die Inszenierung verhandelt Krieg und Gewalt.

Dauer: 2 Std. 0 Min.
keine Pause