Arbeiterinnen / Pracujace kobiety
von werkgruppe2
Ein dokumentarisches Porträt von drei Frauengenerationen aus Arbeiterfamilien im Ruhrgebiet und in Niederschlesien
Koproduktion mit werkgruppe2, dem Schauspiel Essen und dem Teatr Polski – w podziemiu
Uraufführung
Sechs Lebensgeschichten von Frauen in Polen und Deutschland, die anders verlaufen sind als erhofft: „Arbeiterinnen“ erzählt über drei Generationen hinweg von der Erfahrung eines sozialen Abstiegs, der mit dem Verlust von Arbeit zusammenhängt. Mal ist eine ganze Industrie-Branche abgewickelt worden, mal der Betrieb insolvent gegangen oder die Kinderbetreuung fehlte. Um der Frage näher zu kommen, was Arbeit für die eigene Identität bedeutet, hat die Kompanie werkgruppe2 über ein Jahr lang Interviews mit Frauen aus Arbeiterfamilien in den Industrieregionen Niederschlesien und Ruhrgebiet geführt.
So ist ein berührendes und intimes Porträt entstanden, von Frauen in Polen und Deutschland, die zu den gesellschaftlich Ausgeklammerten zählen. „Arbeiterinnen“ hätte bereits im letzten Jahr bei den Ruhrfestspielen Premiere feiern sollen und musste aufgrund der Absage der Festspiele verlegt werden. Das Thema hat seitdem nicht an Brisanz verloren. Schon wenige Monate nach dem Ausbruch der Pandemie ließ sich feststellen, dass von den wirtschaftlichen und sozialen Folgen diejenigen – insbesondere Frauen – betroffen sind, die in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt sind, und dass ein erschreckend starker Backlash auf traditionelle Rollenbilder in Familien zu beobachten ist. Der vergleichende Blick auf die europäischen Länder Polen und Deutschland macht deutlich, wie Arbeitsbiografien brüchig werden und Geschlechter- und Familienmodelle sich verändern. Und es entsteht die dringende Frage, wie gegenseitige Solidarität möglich ist.

Mit Unterstützung des Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe Instituts. Gefördert durch die Kunststiftung NRW, den Fonds Darstellende Künste, das NRW Kultursekretariat, die Stadt Recklinghausen und die Stadt Essen.
Altersangabe: 14+
Sprachhinweis: in deutscher und polnischer Sprache mit deutschen und polnischen Übertiteln
Mit: Bożena Baranowska, Ingrid Domann, Janina
Sachau, Beatrix Strobel, Janka Woźnicka, Marta Zięba
Regie: Julia Roesler
Drehbuch Silke Merzhäuser, Julia Roesler
Musikalische Leitung: Insa Rudolph
Musik:
Esra Dalfidan, Katrin Mickiewicz, Insa Rudolph
Visuelles Konzept/ Schnitt: Isabel Robson
Kamera: Miriam Tröscher (D), Piotr Jaxa (PL)
Ausstattung: Léa Dietrich, Viva Schudt
Dramaturgie: Silke Merzhäuser, Piotr Rudzki, Judith Heese
Konzept und Recherche: werkgruppe2, Piotr Rudzki
Übersetzungen: Kasia Noga, Iwona Uberman, Andreas Volk
Postproduktion: Cine Complete