In der Verbindung von Erzählung und Tanz werden die Erinnerungen des Mannes an seine Kindheit wieder lebendig. Auch die Erinnerung an den kleinen Jungen, der gerne Kleider trug, einfach weil er sich schön darin fand. „Jo im roten Kleid“ ist eine Geschichte über Identitätssuche in einer Gesellschaft, die klare Vorstellungen von dem hat, wie sich Jungen und Mädchen zu verhalten und wie sie auszusehen haben. Die Inszenierung des Mezzanin Theaters hinterfragt diese gesellschaftlich etablierten Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit. Frei nach dem Bilderbuch von Jens Thiele erzählt sie vom Mut, sich über Konventionen hinwegzusetzen, seinen selbstbestimmten Weg zu nehmen und sich der Welt stolz so zu zeigen, wie man ist. 2017 wurde „Jo im roten Kleid“ für den STELLA-Darstellender. Kunst.Preis für junges Publikum nominiert. In der Jurybegründung heißt es: „Ein sich erinnernder Erzähler und ein sich immer aufs Neue suchender Tänzer. Im Wechsel zwischen den beiden Ebenen gelingt der Produktion ein traumwandlerisch leichtes und dennoch intensives Spiel voll Kraft und Eleganz, das ganz nebenbei ein gesellschaftlich wesentliches Thema verhandelt, das noch immer gerne an den Rand gedrängt wird.“