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Phädra, in Flammen

von Nino Haratischwili

Regie: Nanouk Leopold

Koproduktion mit dem Berliner Ensemble

Uraufführung

Etwas ist faul am herrschenden Stillstand in Athen. König Theseus ist alt geworden und hält routiniert an seiner Macht fest; seine Gattin Phädra in den Wechseljahren – brennt vor Sehnsucht, das zu lang getragene Regel-Korsett des Königspalastes abzustreifen und endlich ihre eigenen Bedürfnisse zu leben. Demophon, der Erstgeborene, steht schon als Thronfolger bereit, er muss nur noch verheiratet werden. Doch die vom Vater auserwählte Braut Persea sorgt für Unruhe im Palast, denn Persea und Phädra verlieben sich ineinander. Ein Skandal, der laut dem Hohepriester Menschenopfer fordert. Die Notwendigkeit der Veränderung steht der Gewalt der Tradition gegenüber und die bestehende Ordnung gerät ins Wanken – politisch wie privat.

Mit der Überschreibung des antiken Phädra-Mythos greift Nino Haratischwili parabelhaft Fragen nach Machtpolitik, Emanzipation und politischer Regression auf – nicht nur mit Blick auf die politische Lage in Osteuropa und Georgien. Eine „Frau in Flammen“ ist im Georgischen eine Redewendung für die Wechseljahre einer Frau.
Die Regisseurin Nanouk Leopold, eine der bekanntesten niederländischen Filmemacher*innen, deren Filme auf der Berlinale und in Cannes ausgezeichnet wurden, erkundet mit einem hochkarätigen Ensemble rund um Constanze Becker in der Titelrolle die gegenwärtige Verbindung zwischen persönlichem und politischem Verlangen. Die vielfach ausgezeichnete Autorin Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tiflis, Georgien, stellt in ihrem Stück auch generelle Fragen: Wo ist mein Platz in der Welt? Wie will ich leben? Bin ich verantwortlich für meine eigene Freiheit? Und was bin ich bereit dafür zu opfern? Einem großen Publikum wurde sie bekannt durch ihre Romane „Das achte Leben (Für Brilka)“, „Die Katze und der General“ und zuletzt „Das mangelnde Licht“.

03 Phädra in Flammen foto JR Berliner Ensemble
Fotos: JR Berliner Ensemble
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Mit: Constanze Becker, Maximilian Diehle, Lily Epply, Paul Herwig, Oliver Kraushaar, Paul Zichner / Gabriel Schneider
Regie: Nanouk Leopold
Bühne: Elsje de Bruijn
Kostüme: Wojciech Dziedzic
Musik: Donato Wharton
Video: Daan Emmen
Licht: Rainer Casper
Dramaturgie: Amely Joana Haag

Altersangabe: 14+

Foto im Header: Julian Baumann

Dauer: 2 Std. 20 Min.
keine Pause