Fortbildung: Impulse

mit Marlene Ruther (Performancekünstlerin)

Ein Theaterraum, als ein künstlicher Raum, ist ein Schutzraum für ästhetische Erfahrungen, in dem wir die Außenwelt ein Stück weit aussperren, um anderen Welten und ausgewählten Realitäten eine Bühne zu geben. Verlassen wir die Gebäude und treten nach draußen. Vieles ist bereits da: Licht, Ton, Szenerien, Darsteller*innen, Geschichten und sogar das Publikum. Was fehlt, ist der Fokus, die passende Rahmung. Spuren lesen und legen lernen, den Zufall erlauben und inszenieren. Bei Unorten verweilen, Stillleben aus Vorgefundenem arrangieren, dem Rhythmus einer Stadt eine andere Richtung geben.

Die Zugänge, um den öffentlichen Raum zu bespielen, sind vielfältig. Einige werden in diesem Workshop erprobt. Nach einem kurzen Input zum Theater und zu Performancekunst im öffentlichen Raum, testen wir die Umgebung des Ruhrfestspielhauses auf ihr ästhetisches Potential und geben uns im Prozess des Erprobens die Gelegenheit, einer eigenen Form näher zu kommen.

Marlene Ruther (*1989) arbeitet als freischaffende Performancekünstlerin an Inszenierungen auf der Bühne und outdoor. In all ihren Arbeiten spielen Orte in ihrer Gegenwart und Geschichte, sowie der eigene Körper eine zentrale Rolle. Im Künstler*innen-Duo Locu&Ruth hat sie sich das Stehenbleiben im öffentlichen Raum zur Leidenschaft gemacht und daraus die fortlaufende Performance Still Standing entwickelt (Instagram: locu_ruth). Zudem ist sie Teil der Künstlerinnengruppe MFK-Bochum, die zuletzt mit dem Stück Sonic Highway zu erleben war, bei der die Landschaft des Bochumer Autobahnkreuzes «Bochum West» zum Spielort wurde (www.mfk-bochum.net). Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit ist sie in sozialen Berufsfeldern als Tanz- und Theaterpädagogin und Dozentin aktiv.

mit Franziska Rieckhoff (Theater- und Sozialpädagogin)

Ausgehend von kurzen Schauspieltexten, nähern wir uns den Grundlagen des Theaterspiels und den Möglichkeiten der szenischen Umsetzung. Denken, fühlen, sprechen, handeln und Texte lebendig werden lassen, Rollenbiografien und -beziehungen ergründen, darstellerische Mittel austesten und die Dramaturgie der Szenen in den Blick nehmen, sind Bestandteile dieser Auseinandersetzung.

Geleitet wird die Fortbildung von Franziska Rieckhoff. Mehr zu Franziska findet ihr hier.

mit Silke Eumann (Theaterpädagogin, Schauspielerin und Systemische Beraterin)

In dieser Fortbildung geht es um das spielerische und lustvolle Entdecken und Erforschen der eigenen Stimme. Sie ist integraler Bestandteil unseres Daseins. Sie haben wir immer bei uns. Sie ist Teil unserer Persönlichkeit und variationsreich im eigenen beruflichen Kontext einsetzbar. Welche Möglichkeiten unsere eigene Stimme bereithält, werden wir in der Beschäftigung mit Sprachübungen und Texten erkunden. Dabei setzen wir uns auch mit unterschiedlichen sprachlichen Gestaltungselementen, wie beispielsweise dem chorischen Sprechen auseinander und schlagen einen Bogen zu Sprache im theatralen Raum.

Geleitet wird die Fortbildung von Silke Eumann. 30 Jahre lebte sie im Ruhrgebiet, erlernte und erforschte dort ihre die künstlerischen Fertigkeiten im Schauspiel, der Theaterpädagogik und die therapeutische Wirkung von Darstellenden Methoden. Seit 1999 ist sie als Theaterpädagogin an Schulen verortet. Sie arbeitet projektbezogen mit Institutionen wie dem LeaDrüppelTheater in Haltern, Art obscura e.V. in Mülheim an der Ruhr, Der-Boje-ev. Kirchengemeinde Marl, Lavia-Institut für Familientrauerbegleitung Gelsenkirchen sowie Haus Maria Veen in Reken. Seit 2017 lebt sie wieder in ihrer Geburtsstadt Münster. Dort ist sie Spielerin beim Improvisationstheater "RatzFatz". Seit 2020 ist sie angestellt an der Fasia Jansen Gesamtschule in Oberhausen. Dort ist sie im Rahmen der Talentschule an der Etablierung eines neuen Schulfaches zur Potentialentfaltung tätig: TAKT – alle haben Talente und Kreativität.