In ihrer Arbeit greift die Choreografin Ceren Oran Themen auf, die
für Kinder ab sechs Jahren topaktuell sind: Etwa die Frage, wie man beim
Schuleintritt einen Platz in der neuen Gruppe findet. Gesehen werden,
Erste*r sein, dazugehören oder ausgeschlossen sein bleiben auch im
weiteren Schulalltag wichtig. Ceren Oran und ihr multikulturelles Team
haben für diese Prozesse einen charmanten und humorvollen tänzerischen
Ausdruck gefunden. Unter anderem probten sie dazu im Kibbutz Neot
Samandar, der Heimat des israelischen Tänzers Roni Saga, wo sie das
Leben im Kollektiv eines Kibbutz erfahren haben. Eine Erfahrung, die
unmittelbar in ihre Arbeit eingeflossen ist. Herausgekommen ist eine
fein gearbeitete Choreografie über Zugehörigkeit und Abweichung mit viel
Witz, die auch zeigt, wie man sein Anderssein ausleben und gerade
dadurch der Gruppe eine neue Qualität verleihen kann.
„Was hier ohne Worte und Figuren über die Reibung von Ich und Welt,
von Trendsetting und Grenzüberschreitungen erzählt wird, sollten alle
sehen. Weil der 40-Minüter herrlich unplakativ und komisch ist. Und weil
hier vom allmählichen Zusammensetzen einer gemeinsamen Bewegungssprache
bis zum Sichauswachsen minimaler Abweichungen zu regelrechten
Ausbrüchen alles so fein gearbeitet ist, als hingen die Menschen auf der
ansonsten leeren Bühne mit einem unsichtbaren Faden zusammen.“
Süddeutsche Zeitung
Zu diesem Stück bieten wir einen Nachbereitungsworkshop an. Weitere Informationen dazu findet ihr unter „Rund um …“