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18 Eine Frau flieht Foto Matthias Horn 18 Eine Frau flieht Foto Matthias Horn
18 Eine Frau flieht Foto Matthias Horn

Eine Frau flieht vor einer Nachricht

nach dem gleichnamigen Roman von David Grossman

Übersetzt aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer

Regie: Dušan David Parízek

DeutschesSchauspielHausHamburg

Literatur und Realität, Kunst und Krieg stießen kaum je so hart aufeinander wie in David Grossmans von der Kritik gefeierten, beeindruckenden Roman. 2006 stirbt während der Arbeit an dem Buch der jüngste Sohn des israelischen Autors bei einem Militäreinsatz in den letzten Stunden des Libanonkriegs. Ora, die Frau, die vor einer Nachricht flieht, setzt sich in Bewegung und beginnt zu erzählen:

Von ihrer Liebe zu zwei Männern, die seit früher Jugend in ihrem Leben vorkommen, von Wut und Zärtlichkeit, Verzweiflung und Leidenschaft – und von ihrem Sohn Ofer, der sich freiwillig für einen Militäreinsatz im Westjordanland meldet. Ora setzt sich in Bewegung, weil sie das drohende Ereignis nicht hinnehmen will und kann. Sie versucht, den Sohn durch unaufhörliches Erinnern am Leben zu halten, das Unglück zu bannen, indem sie von ihrem Sohn erzählt. Sie macht sich unerreichbar für die Nachricht, die einträfe, wenn das Schreckliche geschähe. Auf Oras langer Wanderung durch Israel und die Landschaft ihrer Erinnerung begegnen wir den Söhnen, den Männern, dem Krieg und allem, was geblieben und übrig geblieben ist von drei Leben.

Der Autor und Friedensaktivist David Grossman spiegelt einen der größten Konflikte der Gegenwart in minimalistischen Erlebnissen des Alltags. In unzähligen Momenten zeigt er das Leben seiner Figuren unauflöslich mit Politik und Krieg verflochten. Paradoxerweise sind es die Kraft und Zartheit, Verletzbarkeit und Offenheit seiner Sprache, seine besondere Art zu erzählen, die erst das Mörderische in seiner umfassenden Gewalt spürbar machen.

„Die behutsame, schonungslos genaue Regie geht mit den lebenssatten Figuren gedanklich überall hin, erkundet ihre Antriebe, weiß nichts besser, nimmt alle kompromisslos ernst. Die Aufführung entwickelt so eine beeindruckende Klarheit in der emotionalen Intensität. […] Der Abend macht aus Weltpolitik großes Schauspielertheater.“ taz

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Altersangabe: 14+

Mit: Ute Hannig, Paul Herwig, Markus John
Regie & Bühne: Dušan David Parízek
Kostüme: Kamila Polívková
Licht: Rebekka Dahnke
Dramaturgie: Ralf Fiedler

Übersetzt aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer
© 2009 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München

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