Peer Gynt
Ein Projekt von John Bock und Lars Eidinger
Koproduktion mit der Schaubühne Berlin
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„Peer, du lügst!“ lautet der erste Satz in Ibsens 1867 entstandenem dramatischen Gedicht, und der ist programmatisch zu verstehen: Dieser Bauernbursche aus ärmlichen Verhältnissen ist ein Meister in der Kunst des Fabulierens. Er entwirft in seinen Lügengeschichten nicht nur faszinierend märchenhafte Welten, auch sein eigenes Selbst, seine eigene Lebensgeschichte erfindet er unentwegt neu.
Er verlässt seine Heimat und seine Liebe, um zu einer Lebensreise durch Länder und Kontinente aufzubrechen: In Amerika kommt er als skrupelloser Sklavenhändler zu Reichtum, in Afrika versucht er sich als Guru, Historiker und Philosoph, um sich schließlich in einem ägyptischen Irrenhaus zum Kaiser krönen zu lassen. Immer bleibt dieser Peer Gynt ein Unfertiger, ein Suchender, ein Spieler und Geschichtenerzähler. Als er am Ende seines Lebens nach Hause zurückkehrt, existiert die alte Welt, die er als junger Mann verlassen hatte, nicht mehr. Mit dem eigenen Sterben konfrontiert, muss Peer Gynt feststellen, dass seine Seele für Himmel und Hölle nicht interessant genug ist. Er ist ein Massenmensch geworden und ein rätselhafter Knopfgießer soll ihn einschmelzen. Vor diesem traurigen Schicksal – oder Schicksalslosigkeit – kann ihn einzig seine längst vergessene Liebe bewahren.
Zusammen mit dem Aktionskünstler John Bock wird Lars Eidinger „Peer Gynt“ als interdisziplinäres Projekt an der Schnittstelle zwischen Theater, Bildender Kunst und Performance realisieren. Ibsens Text bildet dabei den Ausgangspunkt zu einer Untersuchung moderner Identität zwischen Theaterbühne und Internet, Figur und Schauspieler, Herkunft und Selbstentwurf, Filterblase und Realität.
Koproduktion mit der Schaubühne Berlin, den Ruhrfestspielen und dem Théâtre de Liège.
In Kooperation mit dem europäischen Theaternetzwerk PROSPERO.



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