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Clemens Meyer Filmstill Übers Reck 01 c Siegersbusch Clemens Meyer Filmstill Übers Reck 01 c Siegersbusch
Clemens Meyer Filmstill Übers Reck 01 c Siegersbusch

Clemens Meyer: Übers Reck – Versuche zu "Macht und Mitgefühl"

Rede für die ausgefallenen Ruhrfestspiele 2020

Den mit Clemens Meyer entstandenen Film finden Sie hier weiter unten und in unserem Vimeo-Kanal.

Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle (Saale), gehört zu den prägenden Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Seine Romane und Geschichten (u. a. „Als wir träumten“ (2006), „Die Nacht, die Lichter. Stories“ (2008), „Gewalten. Ein Tagebuch“ (2010), „Im Stein“ (2013), „Die stillen Trabanten“ (2017), mehrfach für das Kino verfilmt, sind kunstvoll, hart, einfühlsam, ehrlich, fesselnd und herzergreifend. Clemens Meyer erzählt Geschichten von Orten und Menschen, die verschwunden sind, über unser Land, aus unserer Gegenwart. Es sind Geschichten, so zerrissen wie unser Leben, so düster wie die Welt. Meyer erhielt zahlreiche Preise, darunter den Preis der Leipziger Buchmesse, „Im Stein“ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis, wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet und für den Man Booker International Prize 2017 nominiert.

Für die Ruhrfestspiele hätte er in diesem Jahr die Eröffnungsrede gehalten. Sie musste entfallen. Stattdessen schrieb er eine Rede für die ausgefallenen Ruhrfestspiele 2020: Übers Reck – Versuche zu „Macht und Mitgefühl“.

Die Rede ist, ausgehend von dem diesjährigen Motto der Ruhrfestspiele, eine eindringliche und schmerzhafte Befragung deutscher Geschichte und Gegenwart. Notizen, Erzähltes, Filme, Erinnerungen, Literatur und Persönliches – alles wird zum Material seiner Kunst: Ein wüster, gewaltiger Bewusstseinsstrom voll poetischer Kraft, ein furioses Cut-up. Splitter im Kopf. Im Bergwerk der Erinnerung, roh, unheimlich, verstörend klar.

Für die Ruhrfestspiele entstand daraus ein halbstündiger Film, in dem man Clemens Meyer als Vortragenden erlebt: Die Filmaufnahmen entstanden im Juni 2020 u. a. in der menschenleeren, verlassenen Geisterstadt Pödelwitz, einem Ortsteil der sächsischen Stadt Groitzsch im Landkreis Leipzig, dessen Bevölkerung aufgrund des geplanten Braunkohleabbaus umgesiedelt wurde, und an verschiedenen Orten der Galopprennbahn Scheibenholz in Leipzig.

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