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Boehm 169 Foto Lupi Spuma Boehm 169 Foto Lupi Spuma
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Böhm

von Paulus Hochgatterer

mit Nikolaus Habjan Schauspielhaus Graz, Österreich

Mit feiner Beobachtungsgabe setzt sich der Abend mit Böhms Biografie auseinander und ist mit seiner klugen Analyse des Mitläufertums aktueller denn je. So schreibt die Süddeutsche Zeitung, „Böhm“ vereine „auf fabelhafte Weise die Poesie einer verzaubernden Bühnenkunst mit inhaltlicher Notwendigkeit und einem ungeheuer erhellenden Text. (…) Unbedingt anschauen, wenn man den Abend irgendwo angekündigt sieht!“

„Es ist sicher im Sinne der Regierung gelegen, wenn ich als deutscher Dirigent nach Wien gehe, um dort den zahlreichen Anhängern der nationalsozialistischen Idee neue Anregung zu geben, umso mehr als ich gebürtiger Österreicher bin. (…) Heil Hitler!“ So schrieb Karl Böhm, ab 1943 Direktor der Wiener Staatsoper. Böhm, einer der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts und berühmter Sohn der Stadt Graz, ist gleichzeitig ein Beispiel für den dunklen Fleck der deutsch-österreichischen Geschichte: Einerseits war Böhm ein großer Künstler, andererseits war er ein Mensch, der den Nationalsozialismus nutzte, um seine Karriere voranzutreiben. Wie erfolgreich ihm dies gelang, demonstriert der ebenfalls aus Graz stammende Regisseur und gefeierte Puppenspielstar Nikolaus Habjan in seinem herausragenden Soloabend „Böhm“, der 2018 für den Nestroypreis nominiert war. Das Stück stammt aus der Feder des Wiener Autors Paulus Hochgatterer, der Habjan und seinen Puppen die Rollen auf den Leib geschrieben hat. Habjan und Hochgatterer blicken mit messerscharfem Gespür auf den Dirigenten als gottähnlichen Alleinherrscher und bisweilen selbstherrlichen Despoten, dessen Fingerzeig eine Hundertschaft in Bewegung zu setzen vermag.

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„‚Böhm‘ ist ein aufwändiger, virtuoser Ritt durch die verbrannte Erde vergangener Ethik und Ästhetik und die vernichtende Anklage einer Musiklegende, die im Namen der Kunst eine Marionette des Dritten Reiches wurde.“ The New York Times

Reden mit Nikolaus Habjan und Annette Dabs: 27. Mai, 22:00 Uhr

Präsentiert in Kooperation mit der FIDENA Bochum (19. bis 30. Mai 2020) Weitere Informationen unter: www.fidena.de