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Wolfram Koch 2071 Foto Klaus Dyba Wolfram Koch 2071 Foto Klaus Dyba
Wolfram Koch 2071 Foto Klaus Dyba

Wolfram Koch

liest „Austern“ und „Sommerfrische“ und andere frühe Erzählungen von Anton Tschechow

Jedes Wort, das der junge Anton Tschechow setzt, verrät bereits die künstlerische Innovationskraft des Jahrhundertautors: der kühne Stil, die genaue Beobachtung, die Ironie, der Witz, die Lust am skurrilen Plot, das Abgründige, die Meisterschaft der Dialoge, die den späteren Theaterautor auszeichnet. „Er ist überhaupt der Größte“, sagt Woody Allen. „Früher habe ich geschrieben“, sagt Tschechow in einem Brief, „wie mir der Schnabel gewachsen war. Es schrieb sich von selbst. Eine Skizze, Erzählung oder kleine Szene zu schreiben, kostete mich keine Mühe. Ich hüpfte wie ein junges Kalb oder Fohlen, das man hinausgelassen hatte in den freien und hellen Raum, sprang, schlug aus... Ich lachte und brachte die Umwelt zum Lachen. Ich nahm das Leben und zauste es, ohne darüber nachzudenken. Mir war heiter zumute, und was herauskam, muss für andere sehr komisch gewesen sein. Ich greife heute manchmal zu den frühen Erzählungen, lese sie und muss sehr lachen. Dann denke ich: ‚So hast du mal geschrieben!‘“

Wolfram Koch, 1962 in Paris geboren, wurde an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt ausgebildet. Erste Engagements führten ihn an die Freie Volksbühne, das Schiller-Theater Berlin und an das Schauspiel Frankfurt. Von 1995 bis 2000 war er festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum, seitdem arbeitet er frei u. a. am Schauspiel Frankfurt, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg Platz und am Deutschen Theater in Berlin. Wolfram Koch spielte regelmäßig für den Regisseur Dimiter Gotscheff. Das Künstler-Quartett Wolfram Koch, Samuel Finzi, Dimiter Gotscheff und Almut Zilcher erhielt 2011 den Theaterpreis Berlin. Für seine Rolle in „Warten auf Godot“ wurde er gemeinsam mit Samuel Finzi mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring 2015 ausgezeichnet. Im Kino gab Koch als 13jähriger in Voytech Jasnys Romanverfilmung von „Ansichten eines Clowns“ (1975) seinen Einstand. Im Oktober 2013 präsentierte der Hessische Rundfunk ihn als neuen „Tatort“-Kommissar für seinen Wohnort Frankfurt am Main. 2017 erhielt er den Grimme Preis für seine Hauptrolle Jochen Walther in „Dead Man Working“.