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01 Hochdeutschland C Gabriela Neeb 01 Hochdeutschland C Gabriela Neeb
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Hochdeutschland

nach dem Roman von Alexander Schimmelbusch

Regie: Kevin Barz
Münchner Kammerspiele

Gastspiel der Uraufführung

„Hochdeutschland“ erzählt die Geschichte von Victor, 39, Investmentbanker, Multimillionär. Gelangweilt und saturiert kann er sein Siegerdasein schon lange nicht mehr ernst nehmen. Er möchte ausbrechen, sieht Karrieremöglichkeiten in der Politik und schreibt ein Manifest, das das System angreift, in dem er selbst reich geworden ist. Er will einen Sozialstaat aufbauen, den Wohlstand umverteilen und eine Vermögensgrenze von 25 Millionen Euro pro Bürger einrichten. Er bedient die Sehnsüchte der deutschen Seele im Spätkapitalismus und gründet eine populistische Bewegung.

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Foto: Gabriela Neeb

„Es war nicht so, dass er etwas gegen Reiche hatte, man konnte ihn ja selber nur als reich bezeichnen. Aber Victor konnte spüren, dass die einfachen Deutschen mal wieder Gelegenheit bekommen mussten, sich im Gleichschritt zu verlieren.“ Denn Victor erkennt das Deutschland seiner Kindheit nicht wieder: Die Rentner stehen vor den Biergärten und zählen ihre Groschen in ihren Manteltaschen, während auf den Nordseeinseln die Angebervillen aus den Dünen sprießen. Kein Wunder, dass die deutschen Wähler bereit dazu scheinen, ein Risiko einzugehen.

Alexander Schimmelbusch stellt die zentralen Fragen unserer Zeit: Ist unser System kaputt? Gehören wir zusammen? Welchen Preis zahlt man dafür, nach seinen eigenen Regeln zu leben? Können wir so weitermachen? Oder ist es Zeit für einen radikalen Neuanfang? Für eine Stunde Null?

„Das Buch der Stunde.“ Florian Illies, DIE ZEIT

Dauer: 1 Std. 30 Min.