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Dietmar Bär Rechtefreies Foto Jeanne Degraa Kein Social Media Dietmar Bär Rechtefreies Foto Jeanne Degraa Kein Social Media
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Dietmar Bär

liest „Die Rebellion“ von Joseph Roth

Joseph Roths Roman erzählt das beeindruckende Schicksal eines ahnungslosen und stets um Anpassung bemühten Rebellen wider Willen. Wunderbar klug und voller Melancholie zeichnet er in Andreas Pums Auflehnung gegen die Ungerechtigkeit und Gottverlassenheit der bürgerlichen Welt ein unvergessliches Bild von der möglichen Größe eines einfachen Menschen.

Es ist Joseph Roths Roman vom Scheitern eines Rebellen gegen die Ungerechtigkeit, eine kluge, melancholische Geschichte über die verzweifelte Auflehnung eines um Anpassung gegen die bürgerliche Welt bemühten einfachen Mannes. Zeitlos und existentiell. Wien 1919: Der einbeinige Kriegsinvalide Andreas Pum erhält eine Lizenz als Leierkastenspieler und entgeht damit dem Schicksal, als bettelnder Krüppel, als Dieb und Asozialer enden zu müssen. Er fühlt sich als nützliches Mitglied der Gesellschaft und schafft es sogar, die attraktive Witwe Katharina Blumich für sich einzunehmen. Als sie ihn heiratet, scheint Andreas Pums Glück perfekt. Aber eine Laune des Schicksals wendet sich gegen ihn und führt seinen Untergang herbei. Er versteht die gesellschaftlichen Ursachen für seine Lage nicht, aber Pum erkennt die Ungerechtigkeit der Welt und entwickelt fast so etwas wie eine Philosophie der Gottverlassenheit.

Dietmar Bär, 1961 in Dortmund geboren, erhielt seine Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Als Kommissar Freddy Schenk ist er seit 1997 im Kölner „Tatort“ in über 70 Fällen im Einsatz und wurde im Jahr 2000 gemeinsam mit Klaus J. Behrendt mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. 2012 wurde ihm für seine Rolle in dem Fernsehdrama „Kehrtwende“ die Goldene Kamera verliehen. Zwischen 2010 und 2018 war er in verschiedenen Rollen im Schauspielhaus Bochum auf der Bühne zu sehen und erhielt 2017 für sein Schaffen dort den Bernhard-Minetti-Preis. Im November 2018 hatte er mit dem Stück „Furor“ am Schauspiel Frankfurt Premiere.