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Kunstausstellung der Ruhrfestspiele 2019: Penny Hes Yassour "Temp-Est"

03.05.2019

Für die Kunstausstellung der Ruhrfestspiele Recklinghausen 2019 realisiert die israelische Künstlerin Penny Hes Yassour drei große multimediale Installationen, in denen sie Ton, Bild und eine poetische Objektwelt zusammenbringt. Penny Hes Yassour erzählt Geschichten und hält Geschichte wach. Eine der drei für Recklinghausen geplanten Installationen führt den Betrachter durch das Niemandsland des Jordantals, das heute die Grenze zwischen Israel und Jordanien bildet, eine scheinbar harmlose Naturidylle, die allerdings eine dichte Folge von eisernen Wachtürmen rhythmisiert und der Landschaft ihre Unschuld raubt. Ein Pendant einer solch harten Grenzziehung bildet eine zweite Arbeit, die sich (in Kooperation mit dem Weizmann-Institut für Wissenschaften, Rechovot) mit dem wissenschaftlich beobachteten Flug von Fledermäusen in geschlossenen Räumen auseinandersetzt und den Betrachter diese klaustrophobische Situation unmittelbar erleben lässt. So schafft Penny Hes Yassour dem Theater verwandte narrative Räume, in denen das Publikum mit eigenen aber auch gesellschaftlichen Stimmungen konfrontiert wird. Sie sind höchst aktuell und gleichzeitig zeitlos gültig. Die dritte Installation zeigt mit filmischen, dem Theater abgeschauten Mitteln den Bau eines riesigen Wasserbeckens auf der Grenze zwischen Galiläa und Palästina (Gilboa Mountains), dessen vor seiner Flutung makellose weiße Plastikhaut die Unberührtheit einer leeren Bühne suggeriert, auf der sich Historie und Leben darstellen können. Penny Hes Yassour lebt und arbeitet im Kibbuz Ein Harod (Ihud) in Galiläa. Seit 2000 lehrt sie an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem. 1999 gewann sie den ArnoldBode Preis der documenta X in Kassel, 2000 den Preis der Gottlieb Foundation New York und 2009 den zu ersten Mal vergebenen Prize for Excellency in the Arts in Israel.In den vergangenen Jahren hatte sie Lehraufträge an der HafenCity Universität Hamburg – Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung und am Bard College Berlin und schuf 2009 das Bühnenbild für Shakespeares „The Tempest“ am Theater Freiburg im Breisgau.

Pressemitteilung und Pressekontakt der Kunsthalle Recklinghausen zum Download