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Zum ersten Mal auch außerhalb von Australien: „Sacre“ von Circa

10.05.2021

Neuer Zirkus bei den Ruhrfestspielen 2021

Sacre
mit Musik von Philippe Bachman & Igor Strawinsky
Kreiert von Yaron Lifschitz und dem Circa Ensemble
Circa Contemporary Circus, Australien

Nach der Australischen Erstaufführung im Januar dieses Jahres in Wollongong, Australien, zeigen die Ruhrfestspiele die digitale Weltpremiere der neusten Produktion von Circa. Zehn Artist*innen und die Komposition von Igor Strawinsky – mehr braucht es nicht. Mit „Sacre“ präsentieren Circa die erste zirzensische Neuschreibung dieser ikonischen Musik der Tanzgeschichte, und erfinden eine neue, ganz eigene Bildsprache. Eigentlich hätte „Sacre“ seine Weltpremiere bereits 2020 bei den Ruhrfestspielen gehabt, jetzt endlich ist es soweit.
„Sacre“ ist eine dichte, temporeiche Choreografie aus komplexen Bewegungsabläufen und akrobatischer Höchstleitung. Strawinskys Komposition wird ergänzt um eine neue musikalische Arbeit des Komponisten Philippe Bachman. Es entsteht eine Neuschreibung des Frühlingsopfers, die unter der Regie von Zirkusvisionär Yaron Lifschitz eine elektrisierende Mischung aus Kraft und Körperlichkeit entwickelt.
Circa Contemporary Circus ist eine der weltweit führenden Kompanien im Bereich Neuer Zirkus. Seit 2004 tourt die Kompanie aus Brisbane weltweit und hat mit ihren Shows über eine Million Menschen in 40 Ländern in sechs Kontinenten erreicht. Die Australier sind Vorreiter der internationalen Szene des Neuen Zirkus, ihre Shows überschreiten die Grenzen zwischen Tanz, Theater und Zirkus. Im Vordergrund steht dabei eine radikale Körperlichkeit, die starke, emotionale Bilder erschafft. Zudem engagiert sich die Kompanie in der Förderung der nächsten Generation von Zirkuskünstler*innen. Unter der Leitung des Zirkusvisionärs Yaron Lifschitz verfügt Circa über ein Ensemble vielseitiger Zirkuskünstler*innen und ist regelmäßig auf führenden Festivals und Spielorten in New York, London, Berlin und Montreal zu sehen, unter anderem in der Brooklyn Academy of Music, dem Barbican Centre, Les Nuits de Fourvière, dem Chamäleon Theater sowie auf den großen australischen Festivals.

Mit: Circa Ensemble
Regie und Bühne: Yaron Lifschitz
Musik: Philippe Bachman, Igor Strawinsky
Licht: Veronique Bennett
Kostüm: Libby McDonnell
Technische Leitung: Jason Organ
Produktion: Danielle Kellie

14. Mai, 20:00 Uhr, Stream, Digitales Ruhrfestspielhaus
Begleitend zur Vorstellung gibt es eine digitalen Live-Einführung sowie im Anschluss ein Live-Publikumsgespräch (in englischer Sprache) mit Beteiligten der Produktion.

Weitere „Neuer Zirkus“-Programmpunkte bei den Ruhrfestspielen 2021

„Smashed2“ von Gandini Juggling, Großbritannien
Seit über 30 Jahren entstaubt Gandini Juggling die Disziplin der Jonglage und hat sich so als einer der Vorreiter für zeitgenössischen Zirkus in Großbritannien etabliert. 2020 hätten sie ihren Dauerbrenner „Smashed“ bei den Ruhrfestspielen gezeigt, ein Spiel mit der freudigen Akzeptanz des Scheiterns. Gleichzeitig entschieden sich die künstlerischen Leiter Sean Gandini und Kati Ylä-Hokkala, mit „Smashed2“eine Neuschreibung herauszubringen. Orangen statt Äpfel, Wassermelonen statt Geschirr und die signifikanteste Veränderung in der Besetzung: Das Geschlechterverhältnis wird umgekehrt. Sieben Jongleurinnen und nur zwei Jongleure stehen auf der Bühne. Die auf den ersten Blick sichtbare Dominanz der Frauen wirft ein ganz neues Licht auf Machtstrukturen und die Dynamik des Stückes. Und auch in „Smashed2“ sind die Reminiszenzen an das Tanztheater von Pina Bausch spürbar.
Mit: Doreen Grossmann, Kim Huynh, Owen Reynolds, Kati Ylä-Hokkala, Cecilia Zucchetti, Francesca Mari, Lynn Scott, Frederike Gärtner, Liza van Brakel, Erin O'Toole
Regie: Sean Gandini, Choreographie: Kati Ylä-Hokkala
22. Mai, 20:00 Uhr, Digitales Ruhrfestspielhaus, Dauer: 2 Stunden
Begleitend zur Vorstellung laden die Ruhrfestspiele zu einer digitalen Live-Einführung sowie im Anschluss zu einem Live-Publikumsgespräch (in englischer Sprache) mit dem Künstlerischen Leiter Sean Gandini ein.

„All Genius All Idiot” von Svalbard Company, Schweden
Es ist ein schmaler Grat zwischen Genie und Wahnsinn, aber die schwedische Svalbard Company balanciert besonders tollkühn darauf. Chaotisch und exzentrisch, aber sicherlich genial, feiert dieser Performance-Rausch die Absurditäten des Lebens zwischen Zivilisation und Wildnis, zwischen Mensch und Tier, zwischen den Geschlechtern, zwischen Wirklichkeit und Fantasterei.
Die vier Ausnahmeakrobaten, Absolventen der Circus-Universität Stockholm mischen Zirkus, Tanz, Slapstick und Musik, ein bisschen Glitzerkonfetti und viel Anarchie. Sie agieren in halsbrecherischen Höhen, am Vertikalseil und Chinesischen Mast, im Handstand und am Boden. Und nebenbei spielen sie nicht nur mit diversen Instrumenten den wunderschön bizarren Soundtrack dieser surrealen Show selbst ein, sondern jonglieren auch noch die großen philosophischen Fragen des Lebens, sexuelle Identitäten, genauso wie Schönheitsideale und banale Nichtigkeiten.
Mit: Benjamin Smith, Alexis Akrovatakis, Tom Brand, Santiago Ruiz Albalate
Kreation: Benjamin Smith, John Simon Wiborn, Tom Brand, Santiago Ruiz Albalate
29. Mai, 21:00 Uhr, Stream, Digitales Ruhrfestspielhaus, Dauer: 1 Stunde 15 Minuten

Zirkusresidenzen
In diesem Jahr bieten die Ruhrfestspiele Künstler*innen des Neuen Zirkus aus Deutschland einwöchige Probenresidenzen. Auch wenn Auftritte nicht möglich sind, arbeiten die Künstler*innen und Kompanien auch während der anhaltenden Pandemie an neuen Kreationen und proben dank Förderungen auch neue Stücke, nur an Probenmöglichkeiten fehlt es vielerorts oft. Daher freuen die Ruhrfestspiele sich, dass sie das Festspielzelt im Stadtgarten neben dem Ruhrfestspielhaus unter Einhaltung der Hygiene- und Testungsvorschriften, von einem Aufführungsort in einen kreativen Probenort umwandeln können, an dem der Zirkus von morgen trainieren kann.
Folgende Produktionen werden in jeweils ca. einwöchigen Probenresidenz während der Ruhrfestspiele 2021 arbeiten: